Wir leben in einem unendlichen Meer der Möglichkeiten

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Wenn es viele Möglichkeiten gibt, bedeutet dies Wahlfreiheit. Andererseits aber immer auch Unsicherheit und Unzufriedenheit. Je mehr Möglichkeiten es gibt, desto größer die Wahrscheinlichkeit für Unzufriedenheit. Denn man kann ja gleichzeitig immer nur eine erfüllen, die anderen bleiben unerfüllt. Dann taucht sehr schnell die Frage auf, was gewesen wäre, wenn man eine andere Möglichkeit gewählt hätte. Dieses Risiko der Unzufriedenheit ist ein Aspekt der Fülle von Möglichkeiten. — Andere, positivere Aspekte sind: Sie können Korrekturen vornehmen, Sie haben Freiheiten usw.
Es ist also sehr wichtig, entwicklungsfähig zu bleiben, auf der Suche zu bleiben, den ganz eigenen Weg zu finden und zu leben. Doch wie können wir sicher sein, was wir wirklich wollen, was tatsächlich das Beste für uns ist? Woran erkennen wir, wann wir fremdbestimmt handeln und denken?
Wer wir als Menschen sind, reicht weit über den physischen Körper hinaus. Um wahrlich zu verstehen, wer wir sind, insbesondere im Hinblick auf Krankheit und Heilung, erfordert, dass wir unseren Blick auf alle Aspekte menschlicher Existenz ausdehnen.

Wir alle suchen Wege, um Hindernisse und Herausforderungen, die in unserem Leben auftreten, zu transformieren. In unserer zeitkontrollierten Welt suchen wir Antworten, die schnell unseren Schmerz reduzieren. In unserer spezialisierten Gesellschaft vertrauen wir Experten, die uns heilen sollen.
In manchen Fällen mag dieses auch angebracht sein; doch häufig ist die Folge ein reines Symptommanagement, weil es daran scheitert, zu erkennen, dass wer wir sind, den Körper, den Geist, die Seele, die Gesellschaft, die Umwelt, Natur und die universalen Gesetze, in denen wir leben, umfasst.
Mit der Erkenntnis, dass komplexe Systeme zu multikausalen Prozessen führen und dass die Hauptgründe für unsere Probleme verschiedenen Ebenen entspringen können, wird Heilung für die Patienten zu einer Reise mit dem Therapeuten — eine Reise, auf der eher die Selbsterkenntnis zum Ziel wird als die Behandlung der Symptome. Bereits die Entscheidungen darüber, welcher Experte zu Rate gezogen wird und welche Therapieformen zu wählen sind, sind Ausdruck einer Selbstwahrnehmung. In diesem Prozess bleibt die Untersuchung der einzelnen Aspekte menschlicher Existenz nicht nur theoretisch, sondern wird praktisch, persönlich und früher oder später unvermeidlich.
Warum Symptome auftreten, wo sich Symptome manifestieren, und was die Symptome ausdrücken für das Individuum, wird deutlich, wenn jeder Aspekt und seine Beziehung im Gesamtsystem in der Tiefe untersucht wird.

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Da die Hauptursachen der Krankheit in allen Aspekten angegangen werden, können die Symptome verschwinden. In diesem Prozess mag der Therapeut ein Wegweiser sein, aber es ist der Patient, der den Weg beschreitet, welcher im Tiefsten mit ihm verbunden ist, der seine eigenen Antworten findet und dadurch seine eigene individuelle Heilung, bis alle Symptome obsolet werden. Tatsächlich können wir überhaupt aus diesem Grunde von Heilung sprechen, und nicht nur von Genesung.

Symptome werden nicht als Fehler betrachtet, die es zu korrigieren gilt, sondern vielmehr als Information, die unbewusst ist und daher momentan dem Patienten unzugänglich ist.
Das betrifft nicht nur sogenannte psychische oder psychogene Erkrankungen, sondern ebenfalls alle körperlichen Leiden, selbst Infektionskrankheiten, Krebs, degenerative Erkrankungen, Sucht und Herausforderungen des Lebens, die sich ergeben können.
Zu erlernen, wie man sich durch alle Aspekte der individuellen Existenz navigiert und auf sie eingeht, gibt einem die Möglichkeit diese Information nicht nur zu betrachten, sondern auch sie zu fühlen, auszudrücken und zu verarbeiten, was letztlich zu einem transformierenden Prozess führt. So wird Krankheit ein Tor, durch das die Reise der Selbstempfindung, Selbsterkenntnis und Heilung führt.
Medikamentöse und manuelle Therapien ergänzen, erleichtern, ermöglichen diese Prozesse, indem sie informativ, regulativ und regenerierend wirken, in einem naturheilkundlichen Sinn die Selbstheilungskräfte des Organismus nutzend, ohne etwas zu bekämpfen oder zu erzwingen.

Heilen ist im Grunde ein Er-Innern an die innewohnende Harmonie,um wieder zu leben, wie wir von der Schöpfung gemeint sind.

Erinnerung und Vision einer wirklich hoch entwickelten Kultur

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Wann geben wir endlich den Wahn auf, für und gegen alles kämpfen zu müssen und besser, schneller, stärker, schöner, reicher, richtiger sein zu wollen als andere??
Sei doch einfach Du selbst, akzeptiere Dich selbst, wie Du bist, und akzeptiere andere so, wie sie sind. Kämpfe nicht gegen das Leben an, das Leben ist kein Kampf, sondern eine Chance. Kämpfe nicht gegen die Krankheit, denn sie ist eine Botschaft, höre ihr zu, und Du wirst sie überwinden. Kämpfe niemals gegen andere Menschen, Gott hat die Menschen bunt gemacht wie eine Blumenwiese, und es steht Dir nicht zu, diese zu zerstören. Setze vielmehr Deine Begabung ein, um diese Wiese bunt und schön zu gestalten, sie gedeihen und blühen zu lassen zur Ehre des Herrn. Kämpfe nicht gegen den Tod, denn wenn die Zeit gekommen ist, ist er Dein Freund, der Dir eine Türe öffnet.
Ein Anthropologe lud einst die Kinder eines afrikanischen Volkes zu einem Spiel ein. Er stellte einen Korb mit Früchten an einen Baum und sagte ihnen, dass derjenige, der zuerst den Baum erreiche, den Korb voller Früchte gewinne. Als er ihnen das Signal gab, loszurennen, da fassten sich die Kinder an die Hände und liefen gemeinsam zum Baum. Anschließend saßen sie zusammen im Kreis und genossen die Früchte. Als sie gefragt wurden, warum sie sich alle entschlossen hätten gemeinsam zu laufen, obwohl doch jeder einzelne die Chance gehabt habe, mehr Früchte zu bekommen, sprach eines der Kinder: "UBUNTU, wie kann einer von uns glücklich sein, wenn alle anderen traurig sind?"
(Ubuntu bedeutet in südostafrikanischen Sprachen "Menschlichkeit", "Nächstenliebe", "Gemeinsinn" und wird umschrieben als "Ich bin, weil wir sind.")
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